Die verheerende Unwetterkatastrophe hat Mitte Juli insbesondere in Teilen Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz aber auch in Bayern zahlreiche Menschen das Leben gekostet und schwerste Schäden angerichtet. Auch Schausteller:innen sind an mehreren Orten von den Auswirkungen der Flut massiv betroffen. Sei es, dass sie mit ihren Geschäften dort gastierten oder in der Krisenregion mit all ihrem Hab und Gut beheimatet sind.
Nachdem die Schausteller durch Corona die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg durchleben mussten (und noch müssen!), sind die Auswirkungen der Überschwemmungen für die betroffenen Kolleg:innen ein weiterer harter Schlag, der sie in existentielle Nöte bringt.
Doch in diesen schweren Stunden zeigt sich erneut, dass die große Schaustellerfamilie eng zusammensteht. So haben viele Schausteller:innen in beispiellosen Hilfsaktionen nicht nur ihren Kolleg:innen, sondern auch den Städten und Kommunen, die an ihre absolute Belastungsgrenze stießen, mit ihrer Manpower, ihrer Technik und ihrem Know-how geholfen.
Mit der bereits zu Beginn der Corona-Krise im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Aktion „Hand in Hand“ und den u.a. unter diesem Dach stattgefundenen Orgelkonzerten haben die Schausteller:innen den Menschen bereits 2020 gezeigt, wofür sie stehen: Nicht jammern, sondern zupacken. War diese Aktion aber seinerzeit für viele Menschen in erster Linie eine wichtige moralische Unterstützung, so geht es nun darum, mit oft schwerem Gerät und härtester Arbeit den Menschen in den betreffenden Regionen in schwerster Not beizustehen.
So wandte sich beispielsweise der 2. Vorsitzende des Schaustellerverbandes Bonn e.V. Roland Barth im Namen des Verbandes u.a. an die Stadt Euskirchen und alle weiteren betroffenen Gemeinden und bot für die Aufräum- und Bergungsarbeiten die Hilfe der Schausteller:innen mit ihren Zugmaschinen, Kränen und Pumpen an. Auch an vielen weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern krempelten Schausteller:innen die Ärmel hoch, packten mit an und stellten sich dem Hochwasser mit ihrer Ausrüstung. Autos wurden geborgen, Trümmer beseitigt, Keller und Schächte leergepumpt und Hilfsmittel an ihre Ziele transportiert. Außerdem stellten Schausteller:innen ihre Imbisse zur Verfügung, um die Helfenden und die Opfer vor Ort mit Speisen und Getränken zu versorgen. Zahlreiche Schaustellerverbände initiierten oder beteiligten sich zudem an verschiedenen Spendenaktionen.
Auch DSB-Vizepräsident Thomas Meyer war mit seinem Equipment vor Ort in Nordrhein-Westfalen, um gemeinsam mit den Bonner Schaustellern Ersthilfe zu leisten: „Ich möchte mich von ganzem Herzen bei allen Schausteller:innen bedanken, die mit ihrem selbstlosen Einsatz dazu beigetragen haben, die Hilfskräfte zu unterstützen.
Es hat mich tief berührt und stolz gemacht mitzuerleben, mit welcher Selbstverständlichkeit unsere Kolleg:innen in dieser Krisensituation mit angepackt haben – sei es mit ihren Zugmaschinen und Kränen oder mit der Versorgung der Helfer – und das obwohl sie coronabedingt selbst seit über einem Jahr schwer gebeutelt sind. Szenenapplaus von Soldaten, Feuerwehrleuten und Ehrenamtlern des THW, die sich verwundert die Augen rieben, dass wir viel mehr können, als den Menschen eine gute Zeit zu bescheren – das war ein beeindruckendes Erlebnis “, betonte Meyer.
Auch finanziell leisten die Schausteller:innen Bemerkenswertes: Auf das beim DSB bestehende Spendenkonto gehen von Einzelpersonen, aber auch von Mitgliedsvereinen Spenden ein, die helfen werden, kurzfristig die größte Not der betroffenen Schausteller:innen zu lindern.
„Seit jeher stehen die Schausteller:innen Seite an Seite, wenn es eng wird. Diese tiefe Solidarität zu erleben ist wunderbar – und für jene, die in ihrer großen Not an nichts mehr glauben mögen, ein echter Lichtblick“, unterstrich Präsident Albert Ritter und dankte den Helfenden ebenfalls ausdrücklich für ihr großes Schaustellerherz.
Der Deutsche Schaustellerbund hilft den Betroffenen auch bei der Kontaktaufnahme mit Versicherungen, staatlichen Hilfsstellen und der Vermittlung von Sachverständigen gerne weiter.
Einigkeit macht stark!
Mit großer Solidarität steht der Deutsche Schaustellerbund hinter unseren Kolleg:innen, die so hart von der Hochwasserkatastrophe getroffen wurden. Der DSB hat bereits vor Jahren ein Spendenkonto für Schausteller, die in Not geraten sind, eingerichtet. So konnte schon vielen Kolleg:innen in Einzelfällen geholfen werden.
Als Zeichen des Zusammenhalts der großen Schaustellerfamilie würden wir uns über Hilfe für die Betroffenen freuen.
Spenden können auf das dauerhaft bestehende Hilfskonto „Schaustellersolidarität“ eingezahlt werden.
Bitte nutzen Sie die folgende Kontonummer :
IBAN DE77 4945 0120 0000 0256 92
und tragen unter Verwendungszweck „Hochwasserhilfe“ ein.
Der DSB steht in engem Kontakt zu den betroffenen Verbänden und wird gemeinsam mit ihnen dafür sorgen, jenen Schausteller:innen, bei denen die Not am größten ist, mit den Spenden unbürokratisch und schnell zu helfen.
Der DSB dankt allen Schausteller:innen von Herzen für ihre großartige Solidarität!
Fotonachweis: Roland Barth